Allergien gegen Epoxidharz

Epoxidharz-Produkte überzeug mit ihren herausragenden Eigenschaften und werden daher in vielen Bereichen der Industrie und des Handwerks eingesetzt. Ob für Beschichtungen, als Klebstoffe oder Spachtelmasse die Möglichkeiten sind vielseitig.

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Gefahren durch Epoxidharz werden unterschätzt

Doch trotz seiner nützlichen Eigenschaften ist die Verwendung von Epoxidharz mit Risiken für die Umwelt und Menschen verbunden. Daher sind Allergien gegen Epoxidharz keine Seltenheit – jährlich werden 200-250 neue Fälle registriert. Die Dunkelziffer wird um einiges höher sein.

Was ist Epoxidharz?

Bei Epoxidharz-Produkten handelt es sich in der Regel um Zwei-Komponenten-Systeme – Harz und Härter. Durch die chemische Reaktion von Epoxidgruppe mit Härter entsteht ein duroplastisches Polymer. Je nach Anwendungsfall können Füllstoffe wie Sand für die Rutschhemmung zum Einsatz kommen.
Epoxidharz zeichnet sich durch seine hohe Festigkeit, chemische Beständigkeit und Haftfähigkeit aus, was es zu einem beliebten Material in der Bau- und Möbelindustrie macht.

Welche Stoffe lösen Allergien im Zusammenhang mit Epoxidharz aus?

Die Allergien beim Einsatz von Epoxidharz verursachen chemische Verbindungen, die bei der Herstellung und Verarbeitung des Harzes verwendet werden. Dazu gehören:

Das Epoxidharz

Herkömmliche Epoxidharze basierend auf BPA können Haut- und Atemwegsreizungen verursachen.

Die ECHA stuft BPA als ein „besonders besorgniserregender Stoff“ ein. Der Grund dafür ist nicht nur das Allergiepotential. BPA ist hormonell wirksam und trägt bei Menschen bereits in kleinen Mengen dazu bei, dass Diabetes mellitus, Adipositas, Störungen der Schilddrüsenfunktion, Entwicklungsstörungen und Unfruchtbarkeit entsteht.

Der Härter

Herkömmliche Härter enthalten chemische Verbindungen wie Amino – und Phenolverbindungen, die allergische Reaktionen und Verbrennungen von Haut, Augen und Atemwege hervorrufen können .

Phenol ist ein Nerven- und Zellgift, das bei Hautkontakt chemische Verbrennungen hervorrufen kann. Daher ist der direkte Hautkontakt flüssigem Epoxidharz unbedingt zu vermeiden.
Um Augen- oder Schleimhautentzündungen sowie andere Störungen der Atemwege zu vermeiden, sollten auch die Dämpfe nicht eingeatmet werden.

Die Lösemittel

Einige gängige Epoxidharz-Produkte enthalten Lösungsmittel, die ebenfalls allergische Reaktionen auslösen können.

Zu beachten ist, dass die Lösemittel durch Einatmen oder Hautkontakt ins Blut und ins Gehirn gelangen können. Schwindelgefühl, Brechreiz und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind häufige Folgen.

Diverse Zuschlagstoffe

Je nach Einsatzzweck werden den Epoxidharz-Produkten Zuschlagstoffe wie Weichmacher, synthetische Farbstoffe und Pigmente oder Füllstoffe wie z. B. Talkum oder Silikate hinzugefügt. In den meisten Fällen ist die enthaltene Menge gering. Dennoch kommen Stoffe zum Einsatz, die nicht nur allergen wirken, sondern im Verdacht stehen Krebs zu erregen.

Welche Allergien können hervorgerufen werden?

Die Exposition gegenüber Epoxidharz kann verschiedene allergische Reaktionen hervorrufen. Diese können die Haut aber auch die Atemwege betreffen.

Kontaktdermatitis

Eine Kontaktdermatitis ist eine Entzündung der Haut und eine häufige Reaktion auf Epoxidharz-Produkte. Dabei entstehen Rötung, Juckreiz und Blasen an den Hautstellen, die mit dem Harz in direkten Kontakt gekommen sind.
Bei einer ausgeprägten Allergie reicht bereits das Betreten eines Raumes, in dem unverarbeitete Epoxidharz steht, um die Dermatitis auszulösen.

Allergische Rhinitis

Symptome wie Niesen, Nasenverstopfung und Augenreizungen können auftreten, wenn Allergene eingeatmet werden.

Asthma

Bei empfindlichen Personen kann die Exposition gegenüber Epoxidharz zu Atembeschwerden und Asthmaanfällen führen.

Anaphylaxie

In seltenen Fällen kann eine schwere allergische Reaktion auftreten, die als Anaphylaxie bekannt ist. Diese kann lebensbedrohlich sein und erfordert sofortige medizinische Hilfe.

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Epoxidharz-Bodenbeschichtungen von ORGANIC POLYMER

Mit den Epoxidharz-Bodenbeschichtungen von ORGANIC POLYMER haben ein gesenktes Kontaktallergie-Risiko und wenige bis keine gesundheitlichen Risiken.

Was können Betroffene tun?

Besonders betroffen sind Berufsgruppen, wie Maurer, Fliesenleger, Maler und Lackierer. Jedoch dürfen Hobby-Handwerker und Künstler die Auswirkungen nicht unterschätzen – bereits beim ersten nicht fachgerechten Umgang mit Epoxidharz kann eine Allergie entstehen.
Falls der Einsatz von nicht allergenen Alternativen unmöglich ist, sind vor allem Präventionsmaßnahmen wichtig. Bei Verdacht einer Allergie auf Epoxidharz ist der Gang zum Arzt ein unumgänglicher Schritt.

Kontakt mit Epoxidharz vermeiden

Wenn Sie wissen, dass Sie auf bestimmte Epoxidharze oder deren Bestandteile allergisch reagieren, sollten Sie den Kontakt vermeiden. Informieren Sie sich über Alternativen. Die im besten Fall keine allergenen Eigenschaften haben.

Schutzausrüstung tragen

Ob im Beruf oder zu Hause: der Umgang mit Epoxidharz erfordert immer das Trage einer geeigneten Schutzausrüstung wie Handschuhe, Atemschutzmaske und Schutzbrille – ganz unabhängig davon wie lang oder umfangreich der Einsatz ist. Studien zeigen, dass diese Maßnahamen helfen, das Risiko von Haut- und Atemwegsreizungen zu minimieren.

Belüftung sicherstellen

Stellen Sie sicher, dass der Arbeitsbereich gut belüftet ist, um Dämpfen und Staub zu reduzieren. Uns ist klar, dass bei vielen Projekten kein direkter Zugang zu Frischluft möglich ist. Absauganlagen oder Luftreiniger sind eine geeignete Alternative.

Schulung und Aufklärung

Informieren Sie sich und Ihre Kollegen über die Risiken von Epoxidharz und die richtige Handhabung. Schulungen zur sicheren Verwendung von Chemikalien helfen nachweislich, Allergien und andere gesundheitliche Probleme vorzubeugen.
Ein Blick in das Sicherheitsdatenblatt reicht schon aus, um zu wissen, welche Schutzmaßnahmen nötig sind.

Ärztlich untersuchen lassen

Suchen Sie einen Arzt oder Allergologen auf, wenn Sie Symptome haben. Ein Allergietest kann helfen, die spezifischen Allergene zu identifizieren. Allerdings ist zu beachten, dass die Ergebnisse nicht immer eindeutig sind. Grund dafür ist die Vielzahl an potenziell allergieauslösenden Epoxidharzen auf dem Markt und mögliche Kreuzallergien. Wichtig ist, dass Sie nicht nur auf BPA oder das Epoxidharz, sondern auch auf Inhaltsstoffe aus Härter und Lösemittel getestet werden. Sonst können Sensibilisierungen übersehen werden.

Medikamentös behandeln lassen

Bei akuten allergischen Reaktionen können Antihistaminika oder Kortikosteroide helfen, die Symptome zu lindern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die besten Optionen. Denn unbehandelte Symptome können chronisch werden und im schlechtesten Fall zu einer Arbeitsunfähigkeit führen.

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Allergien durch Epoxidharz sind ein ernstzunehmendes Problem

Fachhandwerker und Personen, die regelmäßig mit Epoxidharz-Produkten arbeiten, müssen sich die Risiken bewusst machen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um diese zu minimieren. Durch präventive Maßnahmen, Aufklärung und rechtzeitige medizinische Hilfe können Betroffene ihre Gesundheit schützen und eine Arbeitsunfähigkeit vermeiden.

Weitere hilfreiche Informationsquellen

Sowohl die BG Bau als auch IFA informiert umfangreich über das Thema Allergien im Zusammenhang mit Epoxidharz umfangreich und bietet viele Informationsmaterialien an.

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