Epoxidharzboden für Labore – Verlegen einer Bodenbeschichtung aus Epoxy in einem Technikum

In diesem Referenzbericht beschreiben wir, wie in einem Technikum ein Epoxidharz-Boden mit einem biogenen Kohlenstoffanteil von 87 %³ verlegt wurde. Da in dem Raum neue Epoxy-Systeme entwickelt und bestehenden EP-Beschichtung getestet werden, muss der Bodenbelag spezifischen Anforderungen gerecht werden. Neben einer sehr guten chemischen Belastbarkeit sind hohe Hygienestandards gefordert.

Vorher-Nachher-Foto: Beschichtung im Technikum - ORGANIC POLYMER
Inhalte

Projektbeschreibung

Das Technikum ist ein 14 m² großer Raum, der sich in einem gewerblich genutzten Objekt befindet. Es handelt sich dabei, um unseren eigenen Standort – der Produktion von Organic Polymer.
Im Technikum kommen Chemikalien zum Einsatz und tropfen gegebenenfalls auf den Boden. Daher benötigen wir in dem für die Forschung und Entwicklung genutzten Raum, eine Bodenbeschichtung, die sowohl chemische Belastungen aushält als auch leicht zu reinigen ist. Wir entschieden uns das Technikum mit OP-Primer 001 und OP-Coat 100 zu beschichten.
Der Raum bot keine besondere Herausforderung für das Vorhaben. Es handelt sich um einen leicht zugänglichen, 14 m² großen, quadratischen Raum mit einem unbearbeiteten, sauberen Boden aus Betonestrich.

Icon grün: Ort

Ort

Technikum in einer gewerblichen Produktionsstätte

Größe

14 m² – quadratischer Raum

Icon grün: Untergrund

Untergrund

Unbearbeiteter Betonestrich

Belastung

Mittlere bis starke chemische Belastung

Zielsetzung

Schaffung einer chemisch belastbaren, hygienischen Bodenlösung, die den hohen Anforderungen eines Technikums in einem entwickelnden Betrieb gerecht wird.

Benötigte Schutzausrüstung

Das Beschichtungssystem ist frei von giftigen Schadstoffen, daher benötigen Verarbeiten die folgende Schutzausrüstung, wenn OP-Primer und OP-Coat eingesetzt werden:

  • Schutzbrille
  • Nitril-Handschuhe
  • Lange Oberbekleidung
  • Lange Beinbekleidung
  • Arbeitsschuhe

Da es nicht zu 100% ausschließbar ist, dass das Material allergische Reaktionen hervorrufen kann (H317), muss die Haut geschützt werden.

Epoxidharz im Technikum: der Verlegungsprozess

Die Epoxidharz-Bodenbeschichtung wird in mehreren Teilschritten verlegt:

  1. Untergrund vorbereiten
  2. Boden mit OP-Prime 001 grundieren
  3. Boden mit OP-Coat 100 beschichten
  4. Nachbereitung des Raumes

Raumgröße
14 m²

Grundierungsmenge
4 kg

Beschichtungsmenge
30 kg

1. Untergrund vorbereiten

Das Technikum befindet sich ein einem Neubau und Organic Polymer ist der erste Pächter der Immobilie. Somit war der Boden neu, unbearbeitet, frei von Ölen, Fetten oder alten Restbeschichtungen. Den Boden wies auch keine losen Stücke oder Unebenheiten auf. Es war ausreichend, den Fußboden mit einem Industriestaubsauger zu reinigen und entlang der Wände eine Papierbahn anzubringen. Diese schütze die bereits frisch gestrichenen Wände von möglichen Spritzern, die beim Verteilen der Fließbeschichtung passieren können.

Foto: Vorbereitung im Technikum - ORGANIC POLYMER

2. Aufbringen der Beschichtung

Der Betonestrich wurde mit OP-Primer 001 grundiert, um einen beständigen Haftgrund für die spätere Beschichtung zu schaffen und um auszuschließen, dass das Material in den Untergrund einzieht.
Bei OP-Primer 001 handelt es sich um eine Zwei-Komponenten-Grundierung. Diese besteht aus Harz und Härte, ist transparent und geruchsarm. Im ersten Schritt wurden der Harz und der Härten in einem Behälter mit einem Quirl vermischt. Dann wurde die angemischte Masse umgetopft und noch einmal mit dem Quirl gemixt. Daraufhin wurde die EP-Grundierung zügig und gleichmäßig im gesamten Raum vergossen.
Im nächsten Schritt wurde OP-Primer mit einem Abzieher gleichmäßig auf dem Boden verteilt. Nachdem das geschehen ist, wurde die Grundierung mit einer fuselfreien Rolle nochmal gründlich im Raum verteilt. Die Schichtdicke betrug ca. 0,3 – 0,5 mm.
Da OP-Primer eine selbstnivellierend Grundierung ist und gleichte sie sich in den folgenden Stunden selbst aus. Die Grundierung konnte nach drei Stunden überbeschichtet werden.

Drei Fotos: Grundierung im Technikum - ORGANIC POLYMER

3. Boden mit OP-Coat 100 beschichten

Als Beschichtung wurde OP-Coat 100 in der Farbe Lichtgrau (annäherungsweise RAL 7035) verlegt. Auch OP-Coat besteht aus den zwei Komponenten Harz (Part A) und Härten (Part B) und wurde bereits bei der Herstellung pigmentiert. Wie bei der Grundierung (siehe oben) wurden im ersten Schritt die beiden Komponenten in einem sauberen Behälter und mit einem Quirl miteinander vermischt. Das Epoxidharz wurden dann umgetopft und dann noch einmal verquirlt. Im nächsten Schritt wurde die farbige Beschichtung zügig im gesamten Raum vergossen.
Für den nächsten Arbeitsschritt wurde eine Zahnrakel mit einer Höhe von 2 mm eingesetzt – je nach Einsatzgebiet empfiehlt es sich eine niedrigere oder höhere Rakel zu nutzen. Je dicker die Beschichtung, umso stärker ist der Boden mechanisch belastbar. Nachdem OP-Coat gleichmäßig mit der Rakel verteilt wurde, kam eine Stachelwalze zum Einsatz. Damit wurde die Beschichtung entlüftet und mögliche Luftblasen vermieden.
Nach acht Stunden war die Beschichtung gehärtet und betretbar. Nach 24 Stunden konnte der Boden leicht belastet und das Technikum eingerichtet werden. Nach sieben Tagen war das Beschichtungssystem chemisch und mechanisch voll belastbar.

Drei Fotos: Beschichtung im Technikum - ORGANIC POLYMER

Nachbereitung des Raumes

Um ein ansprechendes Gesamtbild zu erschaffen, entfernten wir die Papierbahnen von den Wänden, versiegelten den Übergang zwischen Boden und Wand mit einer Silikonfuge und ergänzten Fußleisten.

Das Ergebnis

Die Bodenbeschichtung aus Epoxidharz kann sich im Technikum sehen lassen. Schließlich verlief das Beschichten des Bodens zügig und problemlos.
Die Eigenschaften des Zwei-Schichten-Systems wurden im gesamten Prozess und darüber hinaus bestätigt. Von Anfang an herrschte eine gute Raumluftqualität – beim Vorbereiten, Verlegen und nach dem Aushärten konnte keine nennenswerte Geruchsentwicklung festgestellt werden. Der Geruch verflüchtigte sich, während die Grundierung bzw. Beschichtung aushärtete.
Grundierung und Beschichtung härteten bei normalem Raumklima und Untergrundtemperatur von ca. 18 °C innerhalb der angegebenen Zeiten (drei und acht Stunden) aus. Dabei haftet die Grundierung exzellent auf dem Betonestrich und die Beschichtung ist kleb- und schmierfrei ausgehärtet. Die fugenfreie, seidenmatte Oberfläche überzeugt mit ihrer Optik.

Fußnoten

¹ Flüchtige organische Verbindungen (VOC)

Flüchtige organische Verbindungen (VOCs) sind chemische Stoffe aus kohlenstoffhaltigem Material, die bei Raumtemperatur leicht verdunsten und in die Gasphase übergehen. Liegen VOC in der Raumluft vor, spricht man von VOC-Emissionen. Die Produkte von ORGANIC POLYMER sind VOC-Emissionsgeprüft nach den Indoor Air Comfort-Kriterien von Eurofins. Diese entsprechen den Anforderungen des GEV-EMICODE. Die GEV-EMICODE-Anforderungen legen Grenzwerte für flüchtige organische Verbindungen (VOC) fest, um Bauprodukte auf ihre Emissionen zu prüfen. Bitte navigieren Sie zu der Seite Zertifikate. Dort finden Sie alle Nachweise.

² Spezifikationen der Produkteigenschaften

Spezifikationen der Produkteigenschaften finden Sie in den Technischen Merkblättern bzw. in den Sicherheitsdatenblättern des jeweiligen Produkts.

Aushärtungszeiten

Die Aushärtezeit hängt vom gewählten System, der Raumtemperatur und den objektspezifischen Bedingungen ab. Genaue Angaben zu Aushärtezeiten finden Sie im jeweiligen Technischen Merkblatt.

Gefahrgut und Toxizität

Angaben zur Einstufung bzgl. Gefahrgut und Toxizität finden Sie in den Sicherheitsdatenblättern des jeweiligen Produkts.

Feuchtigkeitsunempfindlichkeit

Die Feuchtigkeitsunempfindlichkeit hängt vom gewählten System, und den objektspezifischen Bedingungen ab. Genaue Angaben finden Sie im jeweiligen Technischen Merkblatt.

Kein Einsatz von BPA

Angaben zu den Inhaltsstoffen finden Sie im jeweiligen Technischen Merkblatt.

³ Biogener Kohlenstoffanteil

Der biogene Kohlenstoffanteil beschreibt, wie viel Kohlenstoff in einem Produkt aus biologischen Quellen stammt. Also aus Pflanzen, Tieren oder anderen nachwachsenden Materialien. Dazu zählen z. B. Holz, Papier, Bioabfälle oder Biokunststoffe. Dieser Kohlenstoff wurde zuvor durch Photosynthese aus der Atmosphäre gebunden. Wenn das Material später verbrannt oder zersetzt wird, gelangt der Kohlenstoff wieder zurück in die Atmosphäre. Es entsteht kein zusätzlicher CO₂-Ausstoß über den natürlichen Kreislauf hinaus.

Den biogenen Kohlenstoffanteil geben wir pro Produkt an. Dieser wurde nach ASTM D6866-24 Method B (AMS) TOC nachgewiesen. Bitte navigieren Sie zu der Seite Zertifikate. Dort finden Sie alle Nachweise.

⁴ Inhaltsstoffe der Epoxidharz- bzw. Polyurethan-Bodenbeschichtungen

Die Bodenbeschichtungssysteme von ORGANIC POLYMER enthalten pflanzliche Bindemittelanteile. Diese Bindemittel bestehen aus Epoxidharzen bzw. Polyurethan auf pflanzlicher Basis.

Die natürlichen und recycelten Füllstoffe sind Sand und Glasabfälle.

Die natürlichen Rohstoffe sind Abfallprodukte aus der Lebensmittelindustrie.